Die Idee: neue Technik im alten Gewand
Es gibt viele Gründe für und gegen die Elektrifizierung eines Oldtimers und man kann viel darüber diskutieren. Wir haben uns in diesem Fall klar dafür entschieden und sind überzeugt, dass es Nutzungsprofile gibt bei denen ein Elektromotor große Vorteile bietet.
Der Landy der auf diese Weise fit für die Zukunft gemacht werden soll, ist ein ExMod Defender 90 Softtop Baujahr 1986 in gutem gepflegtem Zustand. Das Fahrzeug hatte immer eine super Substanz und wurde stets umfangreich gewartet. Dies macht es zu einem idealen Kandidat für eine elektrische Lebensverlängerung.
Passend zu der originalen Flecktarn Lackierung aus der Zeit bei der Armee, wird das Fahrzeug vorrangig im Jagd- und Forstbetrieb eingesetzt. In einem recht lokalen Umkreis werden diverse Aufgaben bei der Bewirtschaftung und Kontrolle von Forstgebieten sowie im Zusammenhang mit der Bejagung wahrgenommen. Die täglich zurückgelegte Strecke überschreitet dabei nur in Ausnahmen 50-100 km.
Dieses Profil bietet die idealen Bedingungen um die Vorteile eines elektrischen Antriebes auszuspielen. Das unmittelbar anliegende hohe Drehmoment, die fehlenden Abgase und Motorgeräusche, der wartungsarme Motor ohne Betriebs- und Schmierstoffe sowie eine Reichweite bis zu 150 km machen dieses Konzept perfekt für den Einsatz im bewaldeten Gelände und die tägliche Nutzung auf Kurzstrecken.
Schritt 1: Der Diesel Motor kommt raus!
Am Anfang des Projektes steht der Abschied. Der alte 2.5l Land Rover Saugdiesel wird nach 37 Jahren Dienst ausgebaut. Damit das möglichst zügig geht und nachfolgende Arbeitsschritte ordentlich ausgeführt werden können, montieren wir dazu die Frontmaske samt Kühler. Nachdem die Peripherie wie etwa Kühlerleitungen, Heizkreis, elektrische Verbindungen und die Dieselzufuhr getrennt sind, kann der Motor von den Lagerblöcken und dem Getriebe geschraubt werden. Alle Flüssgkeiten wie Kühlmittel und Diesel aus dem Filter und Tank werden vor dem Ausbau abgelassen. Mit einem Motorheber wird der Motor an den vorgesehenen Punkten angehoben und schräg nach vorne aus der Getriebeglocke gezogen.
Die technischen Voraussetzungen
Um gerade im Gelände die Vorteile des Schaltgetriebes samt des sperrbaren Mitteldifferentials und der Untersetzung für die Kraftübertragung nutzen zu können, bleibt das LT77 Getriebe in Verbindung mit dem LT230 als Verteilergetriebe erhalten. Damit das Getriebe möglichst lange einen einwandfreien Dienst verrichtet, wird es durch ein generalüberholtes mit verstärkter Kupplung ersetzt. Aus diesem Grund wurde im nächsten Schritt das Getriebe entfernt und für den Austausch vom LT230 getrennt.
Um dem Defender ein möglichst langes leben zu bescheren, nutzen wir die Gelegenheit und arbeiten den Rahmen auf. Da nun der Dieseltank, der Motor und das Getriebe entfernt sind, bietet sich eine gute Möglichkeit die tragenden Strukturen von fast allen Seiten zu bearbeiten. Da sich das Fahrzeug in einem guten Zustand befindet, beschränkt sich der Rost größtenteils auf oberflächlichen Flugrost. Über weite Teile ist noch die originale unbeschädigte Lackierung des Rahmens vorhanden.
Ausblick
Nachdem der Motor und das Getriebe sowie die gesamte Diesel-Peripherie ausgebaut sind, kann der Rahmen und Unterboden von allen Seiten gewaschen werden. Im nächsten Schritt geht es an die Entrostung, Versiegelung und Konservierung des Rahmens. Es folgt ein entsprechender Blogeintrag mit allen Details zum Schritt 2!